♦Panamericana August 2019 – Oktober 2020♦ – ♦28.08.2020 – 04.09.2020 Alabama-Mississippi-Louisiana/USA♦

28.08.2020 Alabama, Daphne

Der PC ist seit gestern nicht mehr funktionsfähig. Der Plan ca. 150 km zu fahren, wird durch ein Office Depot schnell geändert. Das defekte Teil geht in die Werkstatt, wir derweil nach vielen Tagen endlich wieder einmal zum Baden, so kann man die Wartezeit besser genießen. Das Meer ist noch ziemlich stürmisch, wir werden zum Spielball.

Zum Abschluss wurde gleich noch ein neuer Rechner als Ersatz angeschafft. Wir fahren nur noch 100 km durch das Land und kommen ziemlich spät an einem sehr schön mit Bäumen angelegten Walmart zum Stehen, hätten es schlechter treffen können, außerdem regnet es, wir können eh nicht mehr im Freien sitzen. Nutzen also die Gunst der Stunde. Morgen nehmen wir uns für weitere Aktivitäten mehr Zeit, hoffentlich.

29.08.2020 Ft. Conde, Dauphin Island, Ft. Gaines, Pascagoula Riverpark/Mississippi

So schnell geht es, kaum aus Florida nach Alabama ausgereist, sind wir heute schon im Bundesstaat Mississippi. Es war nur ein kleiner Ritt, ist aber nicht vergleichbar mit Florida, dort Reichtum ohne Ende, hier eher Armut und Bescheidenheit, waren selbst überrascht. Nun ja, zurück zu Alabama. Machen einen kurzen Stopp in Mobile um das Fort Conde zu sehen, hat leider geschlossen, kurz vorher nur von der Brücke zu sehen, der USS Alabama Bottleship Memorial Park, hatten da noch kein Kartenmaterial um einen Halt einzulegen und waren schon auf der weiteren Strecke. Viel bietet Amerika nicht an alten Gebäuden und Sehenswürdigkeiten in dieser Region, ist die Geschichte doch immerhin sehr, sehr jung. Aber freuen uns, mal wieder etwas Kultur erlebt zu haben.

Ein Abstecher nach Dauphin Island zeigt uns die Verwüstung von Laura, überall im Ort angespülten Sand und Salzwasser auf der Straße, waren Gott sei Dank nicht dabei.

Am Ende noch ein zweiter Halt beim Ft. Gaines, würden gern dort stehen bleiben, ein sehr schöner Platz, leider hat niemand Erfahrung, ob wir über Nacht bleiben dürfen,

das Risiko ist zu groß. Schauen noch der Fähre nach, die welche die Insel mit dem Festland verbindet, Schiff vorerst, nein Danke, wir nehmen den Landweg nach Pascagoula in Mississippi und stehen am Riverpark der Stadt, eine moderne Einrichtung mit Boat Ramp und Sitzmöglichkeiten. Nach dem Essen probiert Volkmar wieder seine Angel aus, (kein Fang) ich sage jetzt schon Gute Nacht.

30.08.2020 Biloxi, Leuchtturm, Ozean Springs

Stehen unweit von Biloxi, unserem heutigem Ziel. Zuerst schauen wir bei der berühmten Brücke der Stadt – Ozean Springs – vorbei, dann hinein in das Getümmel.

Es ist eine attraktive, saubere, moderne Stadt, die Beach ist km lang, die Hotelanlagen halten sich in Grenzen, so findet jeder ohne Mühe seinen Badeplatz.

Mit Hilfe von Lucy´s Restaurant Parkplatz, (überall No Overnight) auf dem wir auch für die Nacht stehen dürfen – unmittelbar am Beach – nur unbenutzbar, da das Wasser immer noch braun ist, sind wir ziemlich relaxt und unternehmen einen Strand-/Stadtspaziergang (9,5 km) zum Leuchtturm mitten in der Stadt.

Die Sonne drückt, trotz der Meeresbrise sind wir Schweiß getränkt. Es ist Sonntag, der Abend klingt bei einem Grillabend aus.

31.08.2020 Pearlington Boat Launch, Waveland

Fahren an der unendlich langen Mississippi Gulfküste bis Waveland entlang, alles menschenleer, der weiße Sand auf der einen Seite ein Traum, auf der anderen zeigen schon die ersten, für diese Gegend berühmten Farmhäuser ihr Gesicht, wunderschön, es wirkt beruhigend.

Die Gegend und das Land wirken gepflegt. Alles hat ein Ende, um an unsere Boat Launch zu kommen, fahren wir ein Stück durch das Landesinnere und landen hier an diesem ruhigen, einsamen Platz am Fluss, unmittelbar vor den Toren zu New Orleans. Die Amis lieben das Fischen, überall findet man Boat’s Ramp’s, sie sind am frühen Morgen bis abends in der Nacht beschäftigt. Genießen heute noch einmal die Natur am Pearl River, nur die Enten sind unsere abend- und morgentlichen Gäste, dann gibt es zwei Tage Stadtbesichtigung und Trubel.

01.09.2020 New Orleans/Louisiana

Kommen guter Dinge in Louisiana und in New Orleans an, alle Visitor Center haben geschlossen, wenigstens bekommen wir Prospektmaterial als Hilfe. Suchen uns die Citytour und den Caravanplatz selbst heraus, 2 h sind gleich weg.

Besuchen den Jackson Square, das Herz der Stadt , eigentlich mit Livemusik und Pferdekutschen, ebenso das French Quarter Viertel (hist. Gegend mit 200 Jahre alten Häusern, die alten Balkone sind legendär), entlang der Chartres Royal Street und dem Hafengelände, alles eine tote Stadt, Corona hat auch hier intensiv gewirkt. New Orleans, die Stadt voller Musik, sie lebt zur Zeit nicht.

Wenigstens fährt die Streetcar, eine nostalgische Straßenbahn,

der Schaufelraddampfer – Streamboat „Natches“ fährt nur von Donnerstag bis Sonntag seine Gäste entlang des Mississippi-Deltas, wir sind am Dienstag da, Pech für uns.

Den Warehouse District lassen wir aus, kein Bock auf Shopping, sind viel zu enttäuscht.

An einem der zahlreichen, prachtvollen Friedhöfe fahren wir vorbei, aber wir hoffen, noch ein Foto von diesen Orten erhaschen zu können. Sie sind wunderschön zum Vergleich in Europa. Hatten eigentlich 2 Tage für diese Stadt eingeplant, schade.

Der Pool in unserem RV Park bringt ganz viel Abkühlung bis spät in die Nacht

und am nächsten Morgen auch noch einmal, das muss genutzt werden.

02.09.2020 Oak Alley Plantage

Verlassen die Stadt, es gibt gigantische Brückensysteme über das Sumpf-und Deltagebiet von New Orleans, der Bayons, wir sind begeistert, es macht Spaß darauf zu fahren. Unser Ziel sind die Plantagenhäuser in Louisiana. Sie verfügen über 200 Jahre Geschichte. Besuchen Oak Alley, die bekannteste, einige mehr gibt es in unmittelbarer Entfernung. Hier wurden Sklaven in unvorstellbaren Verhältnissen ausgebeutet und wie Tiere behandelt, die Herrschaften lebten in Saus und Braus.

Das ist Geschichte, in Europa war es nicht anders, arm und reich nah beieinander, nur eben keine Sklaven, ausgebeutet wurden alle Armen. Danach ist ein Stellplatz für den Abend gleich in unmittelbarer Nähe,

es geht nicht, mitten im Landesinneren und Sonne. Fahren dann doch noch 37 km nach Bayou Boeuf an die Larousse Boat’s Ramp am Fluss, wenigstens mit etwas Lüftchen, die Hitze ist kaum zu ertragen. Der Fluss lässt grüßen, das Moskitonetz kommt in Einsatz.

03.09.2020 Lafayette, Vermillion

Heute fahren wir durch das Landesinnere, einsame und einfache Wohngegenden, die Zuckerrohrplantagen überwiegen, Louisiana hat noch dazu sehr schlechte Straßen, kein Vergleich zu den vorher gehenden Bundesstaaten, alles wirkt ärmer, aber wir bleiben ja nur wenige Tage. Am Abend finden wir einen sehr schönen Park, wo wir stehen bleiben, allerdings wird der Abendfilm wieder unter dem Moskitonetz geschaut, denn ein Teich mitten im Park zieht die Mücken an, noch dazu ein Schild – Krokodile füttern verboten – mitten in der Stadt, schon verrückt, hm? Keine Brise, wir schwitzen wie die Ratten, ein nasses T-Shirt bringt etwas Abkühlung, herrlich.

04.09.2020 Lake Charles

Wollen heute eigentlich zurück an die Golfküste und fahren zu einem vorgelagertem Landstreifen von Vermillion, hier sieht man die Schäden von Laura, das Auge des Hurrikan hat hier das Land getroffen, die Ortschaften z.T. unter Wasser, Schlamm, abgeknickte Strommasten, defekte Gebäude, Hausrat und verwüstete Natur liegt überall, es sind keine schönen Bilder, noch ahnen wir nicht, dass es noch viel schlimmer kommt. Die Straße ist gesperrt, wir müssen zurück und nun einen nördlichen Landweg suchen, waren naiv genug diesen Landstrich zu besuchen.

Auf der Interstate i10 noch mehr verhehrende Bilder, Strommasten sind nicht mehr da, Bäume abgeknickt. Unser nächstes Ziel ist die Stadt Lake Charles, unwissend wie wir sind. Hier hat das Auge von Laura die halbe Stadt in Schutt gelegt. Viele Gebäude existieren nicht mehr oder sind schwer beschädigt, Fahrzeuge zerstört, alle Lebensadern, die der Mensch braucht – geschlossen, unsere ins Auge gefassten Stellplätze dienen als Evakuierungsnotplätze, die Menschen bekommen Verpflegung, technischen Hilfsmittel für die Aufräumarbeiten, es ist eine Katastrophe, so etwas mit ansehen zu müssen, unvorstellbar, wir sind geschockt, deshalb keine Bilder, wir glauben das TV hat viel berichtet. Auf einem Sam´s Parkplatz (Großmarkt) dürfen wir nach 6 stündiger Fahrt trotzdem stehen bleiben, wir sind zufrieden, wohin wollen wir auch? Für heute gibt es keine Alternative mehr.

Am Abend dann noch ein heftiges Gewitter, wir denken unwillkürlich an die Menschen, die kein Dach mehr über dem Kopf haben, die Natur ist manchmal hart, wir genießen die frische Brise, aber in Gedanken sind wir voller Mitleid.

Morgen werden wir Louisiana verlassen und melden uns aus Texas mit einem neuen Blog, bis dahin, schön neugierig bleiben!

6 Gedanken zu „♦Panamericana August 2019 – Oktober 2020♦ – ♦28.08.2020 – 04.09.2020 Alabama-Mississippi-Louisiana/USA♦

  1. Guten Morgen Ihr Lieben,
    wir wünschen Volkmer herzliche Glückwünsche zum Geburtstag. Viel Humor, Gesundheit, Glück und immer ein Idee die unerwarteten Situationen zu meistern. Von denen hattet Ihr ja schon zahlreiche und es war interessant wie Ihr diese gemeistert habt.
    Wir freuen uns immer etwas von Euch zu lesen und somit zu wissen das es Euch gut geht, so weit wie möglich. Vielen Dank das Ihr stetig und unermüdlich diesen Blog so reichhaltig gestaltet und uns an Euren Abenteuer teilhaben last. Wir freuen uns schon auf den nächsten Eintrag und hoffen Ihr könnt den Jubeltag doch ein wenig feiern und genießen. Liebe Grüße Andrea und Thomas und Lukas

    1. Hallo Andrea, Thomas und Lukas
      Vielen Dank für Eure Wünsche, freut mich (uns), dass Ihr so neugierig auf dem Blog schaut und an meinen Burzeltag gedacht habt!
      Eure Neugier stimuliert uns, den Blog immer wieder mit Neuigkeiten zu versorgen.
      Feiern konnten wir auch etwas, wir haben ja Zeit ohne Ende!
      Liebe Grüße zurück,
      Petra & Volkmar

  2. Hallo Petra und Volkmar! Habe mit soeben die Bildergalerie angeschaut. Wieder beeindruckend, einfach
    fantastisch. Wie ich sehe, seid Ihr bei bester Gesundheit. War mit Susann und Familie in Berlin und danach
    am Müritzsee. War sehr schön und Wetter hat auch gepasst. Ich habe ja ein paar Bilder über WhatsApp
    geschickt. Wünsche Euch weiterhin eine gute Zeit und Eindrücke. LG Sigrid

    1. Hallo Sigrid
      Wir hatten ja schon deine Bilder bei WhatsApp gesehen. Super, dass Ihr zusammen Urlaub gemacht habt. War sicher sehr schön.
      Wir sind wieder im Modus, dass wir unsere Tour geniessen können.
      Du bist ja auch immer schön neugierig und schaust im Blog, da werden wir uns weiterhin bemühen, euch auf dem Laufenden zu halten.
      Bis die Tage, liebe Grüße an alle,
      GLG, Petra & Volkmar

  3. Ein fränkisches Hallo an die Weltenbummler,

    lange nichts mehr gehört und gleich wieder erkannt. Ich hatte schon befürchtet, dass Ihr unterbrechen müsst wegen Covid-19. Wie ich aber sehen kann, geht die Reise weiter und weiter. Ich hoffe die Einschränkungen sind nicht zu groß und man kann alles so genießen wie geplant.
    Das Steak hatte gerade noch auf dem Teller Platz gehabt Volkmar oder????? Das müssen super schöne Eindrücke sein, die man täglich erleben darf. Kann man so viele Eindrücke so wahrnehmen und verarbeiten? Ist ja schon bei 2 oder 3 Wochen Urlaub oft schwer, alles so zu verarbeiten. Echt Wahnsinn.

    Wie geht die reise jetzt weiter? Kommt ein Zwischenstopp in D wie geplant und das Fahrzeug bleibt in den USA? Ist mit dem Fliegen nicht einfach aktuell oder?

    Es ist wirklich traurig, dass Covid-19 genau zu dieser Zeit kommt, wo ihr euren Traum erleben wolltet und alles solange geplant hattet. Aber vielleicht aucu einen Vorteil, da weniger Menschen weltweit unterwegs sind und man gewisse Ort anders erleben darf?

    Ich wünsche euch noch viele schöne Momente und hoffe man sieht sich bald mal wieder. Auch die Steaks in D sind lecker.

    Viele liebe Grüße aus Franken in die Welt,

    Bernd

    1. Hallo Bernd, Hallo Babs
      Es ist immer wieder schön Eure Kommentare zu lesen. Es freut uns und gibt uns Lust für neue Beiträge.
      Ja, unterbrochen haben wir unsere PanAm-Tour exakt am 17.03.2020, da sollte es eigentlich auf der Tour von Costa Rica weiter nach Nicaragua gehen. Leider waren aber ab diesem Zeitpunkt die Grenzen nach Honduras, Guatemala, Belize, Mexiko und USA geschlossen. Wir wären von Nicaragua aus nicht mehr weiter gekommen, deshalb der Stop in Costa Rica.
      Die Hoffnung irgend wann auf dem Landweg weiter zu kommen wurde immer geringer und ist auch bis heute noch nicht möglich. Deshalb unser Entschluss, die PanAm zu verlassen und nach Tampa/Florida zu verschiffen. Dies war die einzige Möglichkeit das Fahrzeug auf dem Kontinent zu lassen.
      So Gott will, werden wir ab Mai 2021 den nördlichen Teil der Tour bis nach Alaska fortsetzen.
      Dieses Jahr haben wir nun Florida noch gut kennen gelernt und geniessen im Moment die Golfküste. Leider gab es aber auch hier wegen 2 Hurrikan’s Einschränkungen zum Fahren. Ein Abschnitt zwischen Lafayette/Louisiana und Texas war direkt an der Küste nicht befahrbar.
      In Texas können wir aber noch einmal das Meer geniessen, bevor wir uns in das Landesinnere Richtung Dallas/Fort Worth begeben, danach nach Tombstone/Arizona, unserem eigentlichen organisiertem Ende der Tour fahren. Von da werden wir Richtung Las Vegas fahren, das Fahrzeug einstoren und Ende Oktober nach D fliegen.
      Erleben können wir alles ohne Einschränkungen, lediglich im öffentlichn Leben (Tanken, Einkaufen, Besichtigung in geschlossen Räumen) muß man eine Maske tragen. Aber dies ist ja in D nicht anders. Ansonsten sind wir mit unserem WoMo relativ autark unterwegs.
      Also, wenn alles gut geht, können wir uns in Gaschurn zum Skifahren treffen. Dany hat bei Siggi schon reserviert.
      Bis dahin, bleibt schön neugierig und vor allem Gesund, Gruß an alle,
      GLG, Petra & Volkmar

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