♦Norwegen 2022♦22.08. – 01.09.2022♦Holmenkollen – Kristiansand♦

22.08.2022 Oslo Sprungschanze Holmenkollen, Steinhagen Drammenselva

Das Ziel für heute ist klar, die Sprungschanze Holmenkollen in Oslo.

Kommen mittags in der Stadt an, alles wirkt gemütlich, kaum Verkehr, so wie wir es schon von anderen norwegischen Städten kennen, es hielt sich bisher immer schön in Grenzen. Fahren zur Schanze, bekommen mühelos einen Parkplatz, alles ist paletti.

Volkmar geht auf Erkundungstour, die Schanze macht einen gigantischen Eindruck. Sie ist die Älteste der Welt, jedoch immer wieder modernisiert, die jetzige Architektur ist wirklich atemberaubend schön, von der Größe ganz zu schweigen.

Bei den nächsten Sportveranstaltungen kennt sich Volkmar nun aus.

Ein weiterer Ausflug in die Innenstadt ist nicht geplant, ich bin kein Freund von Städten und es war absolut richtig. Der Verkehr am Nachmittag ist nun doch so, wie wir es kennen, dabei ist der Berufsverkehr noch gar nicht zu Gange, noch dazu müssen wir viele km in Kauf nehmen um endlich in Steinhagen am Fluss Drammenselva ein ruhiges Plätzchen zu finden, wir machen drei Kreuze, nun kommt erst einmal wieder Natur im Programm.

23.08.2022 Stabkirche Heddal, Telemarkregion

Die Sonne scheint, jedoch die Nächte sind kalt. Die letzte Reisewoche in Norwegen beginnt.

Zielstrebig fahren wir nach Heddal durch das Gebiet Telemark und genießen wieder Naturerlebnisse, kommen an Flüssen mit kleinen Schluchten vorbei, wie angenehm ruhig es ist. Hier sehen wir kein Wohnmobil, erst in Heddal an der Stabkirche sind einige zu finden.

Die Stabkirche wurde um 1250 erbaut und ist die größte in Norwegen, man nennt sie auch Kathedrale, mit ihren drei Türmen und den drei Stockwerken. Wir hatten sie uns noch größer vorgestellt. Nun ist das Kapitel Stabkirchen für uns abgeschlossen, haben einige gesehen und besichtigt.

Danach sehen wir in Seljord die ersten typischen Telemarkhäusschen, sie ähneln eher Taubenhäusern und sind meist in Blockbauweise errichtet, einfach nett anzuschauen.

Dabei übersehen wir leider wieder einen schlafenden, schwarzen, heimtückischen Polizisten auf der Straße, ärgerlich, die Aufräumaktion unserer Garage dauert etwas länger, einiges ist zu Bruch gegangen, im Innenraum ist das Malheur schneller beseitigt.

Dafür stehen wir jetzt am Seljordvatnet und konnten die Nachmittagssonne noch etwas genießen.

24.08.2022 Bo, Telemarkkanal, Skien, Herre am Frierfjord

Die Reise geht über die Steinkirche von Bo aus dem 12 Jhd. (die Holzkirche war geschlossen) zum Telemarkkanal.

Sehen in Ullefoss die erste Schleusenanlage, bekommen einen ersten Eindruck.

Hier kommt jedoch erst nachmittags ein Schiff wieder zum Schleusen, also fahren wir zum Bandakkanal, einem Teilstück des Telemarkkanals, zur Vrangfross Schleuse, sie ist die Größte und Schönste – haben Glück. Die „MS Henrik Ibsen“, 1882 in Dienst gestellt, wird gerade über 5 Schleusengänge 23m angehoben, das Schauspiel dauert eine ¾ h und man fühlt sich beim Anblick des Schiffes und der alten Schleusenanlage in die Nostalgie versetzt.

Der Bandakkanal wurde von 1887 – 1892 gebaut. Auf dem 105 km langen Telemarkkanal von Skien nach Dalen gibt es insgesamt 18 Schleusen, mit einem Höhenunterschied von zusammen 72 m, die Fahrt dauert 11 h. Er zählt zum 8. Weltwunder Europas.

Dann fahren wir noch kurz zum Dom von Skien und sehen auch nochmals typische Telemarkhäusschen,

nahe der Küste und stehen jetzt am Frierfjord, einsam an einer Bucht und blicken auf die Schären – kleine Felshügel und ab und zu ein Ferienhäuschen darauf.

Wir sind wieder am Skagerrak angekommen, wo unsere Reise in Norwegen begann.

25.08.2022 Kragerø, Stabbestad am Skagerrak

Unsere Reise geht nun an der Ostküste südwärts, Richtung Kristiansand. Es sind am Morgen schon 20 Grad und sollen am Tag noch 30 Grad werden, wie wunderbar, endlich für uns auch ´mal wärmere Temperaturen. Fahren wieder kleine Straßen, wollen die Gegend ohne Autobahn genießen.

Mit Kragerø beginnt die Kette der idyllischen, „weißen Städte“ des Sølandes entlang der Schärenküste. Verwinkelte, schmale Gassen, Boote im Hafen mit Blick auf den Skagerrak und bunte Ferienhäuser, das alles auf engstem Raum, hier kommt man nur zu Fuß vorwärts, ein Spaziergang war ja eh geplant.

Damit nicht genug landen wir weiter südlich auf einem ruhigen Platz in Stabbestad und spazieren quer über die Felsen der Schären zum offenen Meer. Selbst hier sind Wanderwege ausgewiesen, es macht Laune, diese Welt zu erkunden, nur die Fische beißen auch am Tag Vier nicht an, leider.

Können abends nun etwas länger im Freien die Natur genießen, wunderbar.

26.08.2022 Risør, Stellplatz am Sandnesfjord

Wandern heute morgen noch einmal über die Felsenwelt der Schären, es wirkt alles so drollig, manche Steine sehen aus wie Walbuckel, einen Geopark mit rötlichem Gestein gibt es auch.

Dann ziehen wir weiter. Erkunden das nächste Städtchen in Søland – Risør auf einer Halbinsel, es zählt mit seinem Hafen und den Patrizierhäusern zu dem einladensten Badeort an dieser Küste.

Alle Häuser im Stadtkern sind weiß gestrichen, selbst der Risørflekken, ein aufragender Fels hinter der Häuserwand wird regelmäßig weiß gekalkt.

Er diente als weit über das Meer erkennbares Seezeichen, wir erklimmen ihn und haben einen wunderbaren Blick auf die Stadt.

Der Weg führt, wie gehabt über kleinere Straßen und gelangen hier an den Sandnesfjord.

Erstmals genießt hier Volkmar nach vielen Tagen wieder einen Angelerfolg, das muss ausgekostet werden, aber der Himmel spielt nicht mit, es regnet jetzt in Strömen, mussten leider abbrechen, morgen vormittag probieren wir es noch einmal.

27.08.2022 Tvedestrand, Stellplatz nach Arendal

Haben am Erfolg von gestern Abend angeknüpft und noch zwei Makrelen aus dem Wasser gezogen, sind zufrieden.

Die Ruhe am Fjord ist ein Erlebnis, touristisch wird die Gegend kaum tangiert, man sieht kein Womo.

Nun können wir die Fahrt in den Ort Nr. III in Søland nach Tvedestrand fortsetzen, kommen vorher noch am See Sonkevatnet vorbei.

Das Städtchen liegt an einem Hang, macht den Ort noch malerischer und ist lieblich anzuschauen, für mich bisher der schönste Ort, auch wenn die Bücher etwas anderes berichten.

Die Häuser sind alle weiß/grün gestrichen und in einem sehr gepflegten Zustand, echt schön.

Stehen nach einem Rundgang durch die Altstadt dann am kleinsten Holzhaus von Norwegen, dem sog. Bügeleisenhaus, dessen Form es vom vorderen Anblick erweckt.

Danach führt uns der Weg über Arendal, einer größeren Stadt zu unserem Stellplatz am Skagerrak. Volkmar´s Angellaune hält an, er ist schon wieder auf der Pirsch, will die Plätze am Wasser noch ausgiebig nutzen.

Haben wieder Sonnenschein und 28 °C, wenn nicht immer der Regen stören würde.

28.08.2022 Lillesand, Brekkestø, Stellplatz Høvåg

Das Wetter hält, können im Freien frühstücken und den weiteren Weg ungezwungen fortsetzen.

Von Arendal geht es nach Lillesand, für uns der vorläufig letzte Ort der „weißen Städte“ von Sørland. Der kleine Hafenort bietet weitere nette alte Bürgerhäuser aus dem 19. Jhd.

Weiter geht der Weg immer wieder mitten durch schöne Fototapeten.

Als Zugabe entdecken wir auf dem weiteren Weg auf einer Halbinsel noch Brekkestø.Der Miniort bietet eine bezaubernd schöne abgeschiedene Küstenwelt, so fühlt man sich auch – wieder einmal am Ende der Welt. Es gibt nur wenige Häuser, aber auch kleine Seemannshäuser, welche man u.a. durch eine Wanderung über die Schärenfelsen erreicht, idyllisch, hier hat man das ganze Jahr Urlaub.

In solch einem kleinen Ort stehen wir auch heute, die Buchte klein, eng, abgelegen und neben der Straße, stört aber nicht, denn sie wird nur durch Einheimische befahren, eine gute Nachtruhe ist vorprogrammiert.

Haben den ganzen Nachmittag die Sonne mit Blick auf den Skagerrak genossen, entspannend.

29.08.2022 Setesdal

Standen kurz vor Kristiansand, diese Stadt findet in der touristischen Lektüre kaum Erwähnung, so halten wir es dann auch.

Haben nun noch drei Tage zur Verfügung und machen wieder einen Abstecher in das Hinterland – das Setesdal, es gilt als eines der schönsten Täler in Südnorwegen, wurde lange vergessen und bekam erst 1880 die erste Straße.

Der Otra Fluss inmitten des Tales prägt die Landschaft mit seinen Stromschnellen, Wasserfällen und Seen, sorgt so für eine abwechslungsreiche Landschaft und wird vom Tourismus immer noch sehr wenig tangiert.

Kurz vor 20:00 Uhr wechseln wir doch noch einmal den Stellplatz, da die Straße nebenan doch etwas sehr laut ist.

Nun hören wir nichts mehr von der Straße, nur noch das Rauschen des Otra.

30.08.2022 Setesdal, Kristiansand

Eine letzte Wanderung durch den Wald, am Fluss Otra entlang, laufen über den Damm und in die Mitte des Flusses mit Hilfe von einer Mauer, 9 km am Ende.

Nebenbei Pilze am Wegesrand gesammelt, ganz easy, so leicht ist es sonst nie.

Es war schön, ein letztes mal die Natur zu genießen, der Stellplatz hat zum Wohl Behagen beigetragen, jetzt müssen wir gehen.

In Kristiansand machen wir doch noch einen schnellen Abstecher zur Festung.

Dann nix wie ´raus aus der Stadt zum 12 km entfernten Stellplatz in Flekkerøy, hier stehen wir nochmals am Wasser und haben ein ruhiges Plätzchen.

31.08.2022 Flekkerøy, Kristiansand

Nach dem Regen gestern Abend lacht heute wieder die Sonne, gut so. Da der gesamte Tag zur Verfügung steht, unternehmen wir noch einen Spaziergang in Flekkerøy, unserem Stellplatzort durch den Wald und entdecken auch etwas deutsche Geschichte.

Dann fahren wir zu unserem Platz in Kristiansand, 7 km vom Fährhafen entfernt.

Genießen bei Sonnenschein noch den restlichen Tag mit Ruhe.

Morgen geht 08:00 Uhr unsere Fähre nach Dänemark.

01.09.2022 Kristiansand, Flensburg

Starten heute um 06:30 Uhr und fahren auf die Fähre von Kristiansand nach Hirtshals – Dänemark und nehmen somit endgültig Abschied von Norwegen.

Das Land der Fjelle und mehr als 1000 Fjorde, der vielen Seen und Wasserfälle sowie der schönen Schärenwelt mit seinen vielen bunten Häuschen. Ganz zu schweigen von den 1000 Inseln und Inselchen, verbunden mit einer Viehlzahl von Tunneln und Brücken.

Haben einige Berge und Gletscher erwandert, es den Norwegern – diesen Naturburschen nach getan, denn die Wanderwege finden keine Grenze, aber es wird auch viel dafür getan, dass der Mensch im Einklang mit der Natur ist und sich im schönen Ambiente ausruhen und genießen kann. Auf Grund des Jedermannsrechtes bieten sich unzählige Stellplätze nach individuellem Geschmack – man ist herrlich frei.

Auch wenn wir in dem ¼ Jahr durch das schlechte Wetter nicht alles in vollen Zügen genießen konnten, hat das Land tiefe Eindrücke hinterlassen und findet nicht gleich wieder seines Gleichen.

Die Saison war ruhig, nichts überlaufen, es war genügend Platz für Jeden.

Dank des kalten Wetters haben wir nicht mit den Mücken kämpfen müssen, dafür konnte Volkmar mehr Energie in seine Angelleidenschaft stecken – übrigens hat auch jeder Norweger eine Angel und nutzt alle Gelegenheiten, sie ins Wasser zu werfen. Den Fischreichtum im Norden haben wir ordentlich ausgekostet.

Zu guter Letzt haben wir zwei freilebende Elche gesehen, ein großes Glück für uns, (sonst hätten wir die Existenz dieser seltenen Exemplare sehr in Frage gestellt – Scherz).

Dafür haben wir auch Elch- und Rentierwurst im Gepäck.

Nun zu erwähnen, die Gesamt – Wander – km in Norwegen, wir denken, beachtliche 425 km.

Es lässt sich zusammen fassen:

bis zur Grenze zu Norwegen haben wir 1974 km zurück gelegt

vom Südcap bis zum Nordcap waren es 4727 km

vom Nordcap zurück bis Kristiansand 4967 km

insgesamt in Norwegen gefahren 9694 km

Gesamtkilometer der Reise bis jetzt 11668 km

Nebenbei müssen wir erwähnen, ein grasgrüner Trabbi stand auch in der Schlange von Kristiansand nach Hirtshals, der kleine Bursche hat ebenfalls viel geleistet!

Haben heute Dänemark schneller durch quert als gedacht und stehen jetzt schon in Flensburg. Nun können wir in Old Germany noch Neuland erkunden.

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