♦Norwegen 2022♦19.05. – 31.05.2022 Fahrt nach Hirtshals – Fähre♦

19.05.2022 Veitshöchheim

Endlich sind wir mit Haus-, Garten- und sonstigen wichtigen Arbeiten nach 2 anstrengenden Wochen fertig. Wir können starten.

Das Wetter spielt mit, eher zu heiß. Da wir die Orte in unserer unmittelbaren Heimat ausführlich kennen, wird das erste Teilstück bis Ellwangen auf der A7 Autobahn gefahren, ehe wir uns über schöne Landschaften der Schwäbischen Alb wieder freuen, und weiter nordwärts bewegen.

In Creglingen haben wir den ersten Stopp, besuchen hier die Herrgottskirche.

Der spätmittelalterliche Marienaltar ist ein Meisterwerk von Tilman Riemenschneider. Die Figuren aus Lindenholz geschnitzt, typisch für seine Arbeiten, wirken bis heute ungewöhnlich lebendig und stammen aus den Jahren 1505 – 1510. Volkmar war beeindruckt.

Weiter geht es durch das Taubertal bis nach Veitshöchheim, unserer heutiger Stellplatz am Main in einem kleinen Park der Stadt.

Genießen das Abendessen noch im Freien, ehe wir etwas später einen Regenguss mit Hagelschauer über uns ergehen lassen müssen. Die Nacht verläuft aber doch ganz ruhig.

20.05.2022 Karlstadt, Himmelstadt, Flieden, Fliedensee

Der nächste Morgen wieder freundlich, verbunden mit einem kleinen Stadtspaziergang besuchen wir in Veitshöchheim noch das Sommerschloß der Würzburger Fürstbischöfe von 1680 – 1682 mit seinem Hofgarten.

Gerade aus der Stadt hinaus, sichten wir Himmelstadt , hier ist das traditionelle, sehr bekannte Weihnachtspostamt bei Karlstadt, die Briefe kommen aus der ganzen Welt und werden weiter geleitet. Wussten nie, wo Himmelstadt ist, jetzt sind wir schlauer.

Danach besuchen wir die Altstadt von Karlstadt, ebenfalls am Main gelegen. Hier ist flussseitig noch die gesamte Stadtmauer der Stauferstadt erhalten.

Da wir noch genügend Zeit bis zur Fähre in Dänemark am 31.08. haben, beschließen wir die Etappen etwas kürzer zu fahren um etwas mehr Zeit für Deutschland – Sehenswürdigkeiten zu genießen. Leider hat die Ruine Beilstein – unser nächstes Ziel nicht viel zu bieten, es ist ein Basaltsteinhaufen, sehr unspektakulär, schade.

An der Burg Brandenstein, immer noch im Privatbesitz ist die Situation nicht wesentlich besser, keine Bilder, beide befinden sich im Naturpark Hessischer Spessart bei Schlüchtern.

Am Schloß Ramholz, gleich in der Nähe bietet sich uns eine sehr schöne Anlage mit vielen weiteren sensationellen Gebäuden, sind begeistert, wären gern auf dem ruhigen Schlossparkplatz geblieben,

aber durch die vielen Bäume bot sich kein Fernsehempfang – heute Abend spielt Dynamo Dresden – man setzt Prioritäten, dabei waren wir heute wirklich auf den Spuren der Geschichte, es kann sich alles sehr schnell ändern.

So fahren wir noch nach Flieden an den Fliedensee am Rande des Naturparks Hoher Vogelsberg, welcher morgen unser Ziel sein soll.

21.05.2021 Silbersee bei Schwalmstadt/Hessen

Weit gefehlt von unserem gestrigen Ziel, den Naturpark Hoher Vogelberg etwas zu erwandern.

Haben den Routenplaner falsch programmiert, dazu Umleitungen auf dem Weg zum Vogelberg, zu guter Letzt keine Wanderparkplätze entdeckt, da wir vollkommen falsch gefahren sind. So verbringen wir 4 h auf der Straße, am Flüsschen Schwalm entlang, bis uns endlich am Silbersee ein Plätzchen ins Auge fällt.

Umwandern den See kurz, soviel zum Wandertag, danach brauchen wir ein Frustbier, der Tag war etwas daneben. Es kann nur besser werden. Bis morgen.

22.05.2022 Ederstausee im Naturpark Kellerwald Edersee

Auf geht’s mit neuem Elan zum Ederstausee, er wird von der Eder gespeist. Fahren am See entlang, bis uns ein Platz gefällt, es ist Sonntag, viel Betrieb.

Danach schlendern wir durch den naheliegenden Ort Nieder-Werbe am Werbetal gelegen und genießen den Sonntag.

Erfahren auf einer Tafel, dass beim Stauseebau ein Dorf geflutet wurde, es schaut nur noch der Kirchturm aus dem Wasser, ähnlich am Rechensee in Südtirol, hier wurde ebenfalls ein ganzer Ort begraben, die Kirchturmspitze, welche aus dem See ragt, ist ein Markenzeichen der Gegend.

Müssen mittlerweile mit der Erkenntnis leben, dass uns auch im Naturpark Kellerwald Edersee und in den noch folgenden Wald- und Naturgebieten keine Zeit für große Wanderungen bleiben wird, sind froh, die vielen Sehenswürdigkeiten auf der Strecke zu besichtigen.

23.05.2022 Sababurg, Höxter, Kloster Corvey, Ort Rühle, Bodenwerder Münchhausenstadt, Weserstellplatz

Fahren heute morgen noch einmal am Stausee entlang zur Staumauer und haben dabei das Schloss Waldeck oberhalb des Sees im Blick, ehe wir uns endgültig auf den weiteren Weg begeben.

Das erste Ziel ist die Sababurg im Reinhardswald, das größte Waldgebiet in Hessen, sie wurde um 1300 vom Erzstift Mainz errichtet und trägt auch den Namen Dornröschenschloss.

Gleich danach sind wir auch schon in Nordrhein-Westfalen im Weserbergland.

Bei Bad Karlshafen, welches 1699 von Landgraf Karl von Hessen an der Mündung der Diemel und Weser angelegt wurde, begleitet uns die Weser bis nach Höxter.

Besichtigen hier die Altstadt, es sind noch einige Gebäude um das 1500 Jahrhundert erhalten, gigantisch, faszinierend schön, dass es bis heute erhalten geblieben ist. Das hist. Rathaus wurde 1610-18 im Weserrenaissance-Stil umgebaut. Wir sind begeistert. (Foto Karte Höxter)

2 km entfernt von Höxter befindet sich das Kloster Corvey, Weltkulturerbe.

Von der 822 gegründeten Benediktinerabtei ist nur das Westwerk 875-885 erbaut, erhalten.

Nach der Zerstörung im 30-Jährigen Krieg wurde die Anlage 1699 – 1714 als barocke Residenz für den Fürsterzbischof wieder aufgebaut.

Hoffmann von Fallersleben, der Germanistik studierte war hier Bibliothekar und brachte die fürstliche Bibliothek mit alten Handschriften und Volksliedern auf Vordermann.

Jacob Grimm der große Märchenerzähler war einer seiner Dozenten und die Brüder sein großes Vorbild.

Weiter führt der Weg durch den Ort Rühle,

nahe dem Ort Bodenwerder, Heimatstadt des Lügenbarons Münchhausen, dieses Städtchen besuchen wir morgen.

Jetzt stehen wir an der Weser in Hehlen direkt am Fluss mit Blick auf das Weserbergland und sind schon in Niedersachsen.

24.05.2022 Münchhausenstadt Bodenwerder, Hämelschenburg bei Bad Pyrmont, Marienburg, Besuch bei Gudrun und Frank bei Springe LK Hannover

Unternehmen einen ausführlichen Spaziergang durch die Stadt des Lügenbarons Münchhausen 1720-97.

Laufen dabei wirklich alle alten Gebäude ab, das Rathaus war sein Geburtshaus.

Danach geht es zur märchenhaften Hämelschenburg aus dem 16. Jh., welche noch heute im Privatbesitz ist. Sie wurde vom Rittmeister Jürgen von Klenke im Weserrenaissanc-Stil für seine Frau Anna von Holle erbaut. Sie soll das Vorbild der Grimmchen Märchen von Frau Holle gewesen sein, womit wir wieder auf den Spuren der beiden Brüder waren. Romantisch.

Der Tag ist erst angebrochen, so besuchen wir endlich einmal die Marienburg, vom Adelsgeschlecht der Hannover.

Sie wurde vom König Georg V von Hannover 1857-66 in turm- und erkerreicher Neugotik errichtet und ist nett anzuschauen. Wir kannten sie bisher nur aus den Zeitungen, der ehemalige Besitzer, Ernst August von Hannover Sen., verheiratet mit Caroline von Monaco hat ja viel für Schlagzeilen gesorgt. 2004 überschrieb er den Besitz seinem Sohn Ernst August von Hannover Jun., dieser wollte es 2018 für einen symb. Wert von 1 Euro an den Bund Niedersachsen verkaufen.

Durch die Einwände seines Vaters, der seine Schenkung widerrief, wurde es 2020 in die Stiftung Schloss Marienburg überführt.

Für den Abend sind wir mit lieben Freunden aus Dresden, Gudrun und Frank in Springe verabredet, man sieht sich selten, die Entfernung ist einfach zu weit.

Ein schöner und sehr, sehr langer Tag geht zu Ende.

25.05.2022 Steinhuder Meer im gleichnamigen Naturpark

Nach einem gemeinsamen Frühstück mit den Beiden geht die Reise gen Norden an das Steinhuder Meer, es war lange ein Sehnsuchtsziel, heute haben wir es geschafft. Bummeln durch Steinhude, dem bekanntesten Ort am See und machen in der Aalräucherei Schweer’s, Tradition seit 1801 einen Halt mit Bier und Fischsemmel.

Ein letzter Halt gilt der Steinhuder Windmühle.

Morgen ist Feiertag, die Plätze werden hier rar, so geht es dann zu einem sehr gemütlichen, eingewachsenen Parkplatz, wir sind zufrieden und können den Tag ausklingen lassen.

26.05.2022 Schneverdingen, Lüneburger Heide

Noch schnell ein Spaziergang zum Moorgarten Hagenburg, nahe unserem Stellplatz, ehe unser neuer Tag beginnt.

Fahren an der Leine entlang, aber von diesem Flüsschen ist leider nix zu sehen, dafür erhaschen wir Augenblicke an der weiterführenden Aller.

In Schneverdingen in der Lüneburger Heide, an der Eine-Welt-Kirche ist unser erster Halt. Mit dem Bau der Kirche beteiligte man sich an der EXPO 2000.

In dem dreiflügligem Altar werden in Plexiglasbehältnissen einmal 7000 Erden und Steine aus der ganzen Welt stehen, jeder Besucher kann sich beteiligen und Erde abgeben.

Im Mittelpunkt der Kirche steht der Mensch als Gottes Geschöpf, die Natur, Gottes Schöpfung und die Technik zur Bewahrung der Schöpfung, umweltschonend.

Alle dazu verwendeten Hölzer und Materialien sind aus Resten wieder verarbeitet wurden, es fiel kein neuer Rohstoff zum Opfer. (www.Eine-Erde-Altar.de)

Damit nicht genug, gehen wir noch zur Heide-Kirche St. Peter und Paul aus dem Jahr 1746, diese ist teilweise aus Findlingen errichtet wurden. Am Feiertag Christi Himmelfahrt waren wir heute wirklich sehr weltlich unterwegs, gelle?

Der Tag war bedeckt, aber das Wetter hält, unserem Grillabend steht nichts im Weg.

Sind nun bereits im Landkreis Hamburg und gut vorwärts gekommen. Tschüssi.

27.05.2022 Naturpark Westensee, Schleswig-Holstein

Nach unserem Grillabend fing es gestern noch ordentlich an zu regnen, Glück gehabt.

Heute gibt es keine Sehenswürdigkeiten auf dem Weg, in Hamburg wollten wir keinen Halt einlegen, so erledigen wir noch organisatorische Dinge für die Weiterreise.

Am Naturpark Westensee in Schleswig-Holstein haben wir einen schönen Platz mit Blick auf den See gefunden, perfekt. Volkmar ist wieder laufen, man muss alle Zeit nutzen.

Volkmar ist vom Laufen zurück und aus unserem einsamen Stellplatz ist durch eine Hochzeitsgesellschaft ein zugeparkter Großparkplatz geworden.

Was sich aber nach der Zeremonie in der Kirche schnell wieder änderte, nun stehen wir wieder alleine.

Das Wetter lässt leider kein gemütliches Sitzen am See zu, also schreibe ich und habe einen Lesenachmittag. Bis morgen

28.05.2022 Rendsburg, Flensburg

Das Wetter hat sich zu gestern nicht geändert, Wolken- und Regenschauer, dazu starker Wind.

Müssen nicht weit fahren, in Rendsburg wird unser heutiges Ziel abgearbeitet.

Sie ist an der Eider gelegen und verbindet heute die Landesteile Schleswig und Holstein. Jahrhundertelang gehörte Rendsburg zu Dänemark.

Wir stellen unser Womo direkt am Nord-Ostseekanal an der Schiffsbegrüßungsanlage und der Rendsburger Hochbrücke ab. Jedes Schiff auf dem Nord-Ostsee-Kanal wird mit „Rendsburg Ahoi“ und seiner Heimathymne begrüßt, nette Geste.

An der vor 100 Jahren erbaute Hochbrücke über der Schiffsbegrüßungsanlage hängt eine Schwebefähre, sie sind beide das Wahrzeichen der Stadt.

Danach folgen wir der Blauen Linie in der Stadt (blue line), sie zeigt uns die 30 wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Nach dem Spaziergang sind wir vollkommen vom Wind verfroren, haben aber über 10 000 Schritte für heute geschafft.

Danach geht es nach Flensburg, es ist schon ein fortgeschrittener Nachmittag, finden an der Flensburger Förde einen eigentlich ruhigen Stellplatz, wenn nicht die Flensburger Festspiele wären…., ein Konzert wird sich wohl lautstark bis in die Nacht bemerkbar machen, was soll´s, dafür ist die Lage schön.

29.05.2022 Flensburg, Windmühle Vejle, Ferring See Dänemark

Wir hatten Glück, 23:00 Uhr war Schluss mit lustig, so konnten wir die Nachtruhe genießen.

Es ist sonnig, also auf geht’s. Heute ist noch Zeit für die Altstadt von Flensburg. Sie ist die nördlichste Stadt von Deutschland und gehörte jahrelang zu Dänemark. Der Spaziergang vom Südermarkt zum Nordertor, dem Wahrzeichen von Flensburg, führt an den meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei, so die Backsteinkirche St. Nikolai und St. Marienkirche und viele denkmalgeschützte Bauten. Interessant sind auch die Hinterhöfe, wo sich die heutige Gastronomie angesiedelt hat, alles im alten Stil. Leider haben wir die Fachwerkbauten auf der Kompagniestraße nicht entdeckt, hatten keine Unterlagen mit, schade.

Eine ¼ Std. später stehen wir an der Grenze zum Königreich Dänemark.

Es wirkt alles sehr sauber und gepflegt, super, überall sind für die Touristen schöne Plätze ausgewiesen.

Die Gegenden sind sehr weitflächig, die Grundstücke großzügig, kein Wunder bei nur 5,86 Mio Einwohnern.

Es ist im Land kein Sighthing vorgesehen, da es für uns nur ein Transitland ist, aber an der Windmühle in Vejle lohnt sich doch ein kurzer Fotostopp.

Fahren nun an die Westküste des Landes, war im Landesinneren noch Sonnenschein, ziehen immer mehr Wolken und Wind auf, die See ist rauh.

Können den Stellplatz am Ferring See, direkt am Meer, getrennt durch eine hohe Düne, daher absolut nicht genießen.

30.05.2022 NP Thy, Hirtshals Dänemark

Endlich ist es wenigstens wieder windstill, es ist gleich angenehmer etwas zu unternehmen.

Fahren Richtung Nordwesten, in Hanstholm gelangen wir in den Thy NP im Nordwesten Jütlands, hier findet man Heide- und Dünenlandschaften auf 244 qkm.

Er ist ein Eldorado für Pflanzen und Tiere und der erste NP Dänemarks, 2008 gegründet, da die zusammenhängende Dünenheide in Europa einzigartig ist.

An den Bunkeranlagen im Park , welche im II. Weltkrieg einen sehr hohen strategischen Wert von nationaler und internationaler Bedeutung hatten, halten wir, es schaut und sieht alles sehr interessant aus, nur die Kanonen wurden demontiert.

Man kann sich nur ein kleines Bild von den damaligen Ereignissen vorstellen. Leider ist alles mit dem Ukrainekrieg wieder gegenwärtig.

Auch der Leuchtturm im Park ist ein Bild wert.

Nun aber ab, nach Hirtshals, sind rechtzeitig vor Ort um uns mit einem kleinen Spaziergang noch Einblicke für den morgigen Fährtransport nach Norwegen zu sichern. Stehen ruhig mitten im Ort und harren nun der Dinge, die noch kommen werden.

1974 km waren wir nun unterwegs, ab morgen melden wir uns aus Norwegen mit neuem Blog, Tschau, Tschau

3 Gedanken zu „♦Norwegen 2022♦19.05. – 31.05.2022 Fahrt nach Hirtshals – Fähre♦

  1. Hallo Ihr Beiden! Das ist ja schon wieder eine phantastische Städtereise. Kann mich wieder nicht satt
    sehen. Wünsche Euch weiter eine gute Reise bis zum nächsten Mai. Bleibt gesund liebe Grüße Sigrid

    1. Hallo Sigrid
      Danke für deine Neugier, schön wenn es dir gefällt.
      Wir werden uns weiter bemühen, dich mitreisen zu lassen.
      Eine gute Zeit, LG Petra & Volkmar

      1. Hallo Ihr Zwei! Bin wieder mit Euch auf Reisen gegangen. Wunderschön. Das sind ja super Ecken,
        die Ihr kennengelernt habt. Man kann sich wieder richtig verlieben in die Landschaft und Orte. Wünsche
        weiterhin eine gute Reise und Eindrücke bis zum nächsten mal. Liebe Grüße und gesund bleiben. Sigrid

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