♦Norwegen 2022♦13.06.2022 Atlantikstraße – 19.06.2022 Bodø♦

13.06.2022 Atlantikstraße

Heute morgen wollten wir nicht aufstehen, die ganze Nacht Regen, richtiges Sauwetter, Sturm und Regen bleiben leider den gesamten Tag.

Auf geht’s, überqueren nach einigen Kilometern in Vestnes nach Molde mit der Fähre den Vatnefjord.

Im weiteren Verlauf der Strecke ist die Wanderung zur Mamorhöhle Trollkyrkja nicht durchführbar, der Weg dahin sehr intensiv, bei diesem nassen Wetter unmöglich.

Die Atlantikstraße, 1989 gebaut, ist heute das einzige Highlight. Sie verbindet mit vielen Brücken einige Inseln der norwegischen Schärenwelt, die sich noch lange an der Küste entlang ziehen, es ist beeindruckend, bzw. sollte es sein, die Sicht lässt nichts bis fast nichts zu.

Aber es wird gleich unser Nachtplatz werden.

Heute ist Tee-Tag, das heiße Getränk tut gut. Vielleicht können wir morgen noch einen Blick auf die Schären erhaschen.

14.06.2022 Fahrt Richtung Trondheim

Am Morgen ist etwas bessere Sicht an der Atlantikstraße und windstill, es fühlt sich gleich wärmer an, wir probieren es mit neuen Bildern.

Dann geht es nach Trondheim, kommen am Brensnes- und Tingvollfjord vorbei, ehe wir bei Oydegard nach Halsa mit der Fähre über den Halsafjorden übersetzen.

Etwas weiter auf der Strecke fahren wir noch am Korsnesfjord entlang und treffen zum zweiten mal Brigitte und Johann von der PANAM-Gruppe, die Welt ist wirklich klein.

Im Verlauf kommen wir noch an den Seen Vasslivatnet und Sovatnet vorbei, ehe wir vor den Toren Trondheims bei Borsa noch zu guter Letzt am Trondheimfjord stehen, Wasser überall, nur vom Himmel bräuchten wir keins, der ist aber seit den letzten Tagen auch fleißig am „gießen“, schade, es wäre ein viel besserer Blick auf die Natur.

15.06.2022 Trondheim

Fahren auf einer kleinen Nebenstraße gemütlich in die Stadt, außerhalb des Zentrums gibt es freie Parkplätze, zwar 3 km in die Stadt aber das schreckt uns nicht ab.

Also aktivieren wir unsere Beinmuskeln, ebenso den Regenschirm, der vierte Tag am Stück mit Regen.

Trondheim die Stadt am Fluss Nidelva wurde vor über 1000 Jahren vom Wikingerkönig Olav Tryggvason gegründet.

Dank seines Nachfolgers König Olav Haraldsson ist es zu einem der größten Wallfahrtsorte avanciert, da er das Reich einte und seine Untertanen christianisierte. Über seinem Grab entstand der heutige Nidaros Dom, das größte mittelalterliche Bauwerk Skandinaviens. Nur ein kleiner Teil des Domes stammt noch vom Originalbau einer kleinen Grabeskirche des hl. Olavs.

Der Nidaros Dom ist auch Königskirche, hier wurden Königin Sonja und König Harald in der alten Tradition norwegischer Könige gekrönt.

In dem benachbarten Erzbischöflichen Palais residierten im 12. Jhd. die kirchlichen Würdenträger.

Laufen danach über die Bybro, eine Zugbrücke aus dem 19. Jhd. , welche den Fluss Nidelva überspannt und zu den fotogensten Brücken Norwegens gehört.

Unweit des Marktplatzes steht das größte Holzhaus Skandinaviens, es ist ein ockerfarbenes Palais aus dem 18. Jhd..

Die trutzige Festung Kristiansen auf einem Hügel über der Stadt von 1681, sie dient heute noch zu militärischen Zwecken, soll unseren Rundgang durch die Stadt beschließen.

Wir verlassen die Stadt am Nachmittag, unweit Richtung Norden haben wir ein neues Nachtlager, immer noch am Trondheimfjord.

Zu unserer Überraschung wird hier für die Kinder ein kleines Mitsommer Nachtfest veranstaltet, standen alleine am Platz, dachten wir.

3 Stunden später war alles wieder in Ordnung, nur paar Nachtgäste kamen noch.

16.06.2022 Felsritzungen Bolareinen

Am Stellplatz in Stjordal am Trondheimfjord probieren wir es noch einmal mit Angeln, unzählige Versuche waren vergebens, 1 ½ Std. später das gleiche Ergebnis, es kann nur besser werden, also gibt es heute Abend keinen fangfrischen Fisch.

Außerdem kommen wir auf diesem Weg an einem Freilichtmuseum mit Bunkeranlagen vorbei.

Fahren danach am Fjord weiter, ehe wir im Laufe des Weges am See Snasavatnet vorbei kommen. Diese Nebenstraße ist etwas abseits der Touristenroute nur selten bis fast gar nicht treffen wir auf ein Wohnmobil.

An dieser Strecke gilt unserer einziger Halt des heutigen Tages den 6000 Jahre alten Felsritzungen Bolareinen, hier ist ein Rentier, mit etwas Phantasie noch ein Bär und ein Vogel zu sehen, hatten uns mehr erhofft.

Fahren nun durch Waldgebiet, unser Platz am See Koltjonna lässt uns wieder versöhnlich stimmen, er ist perfekt, die Sonne hat nach langer Zeit auch mal wieder geblinzelt, aber die Wolken geben nicht auf.

17.06.2022 Lachsforsen

Fahren jetzt durch ein riesiges Waldgebiet Namensdalen, die Gegend bleibt einsam, später begleitet uns der Fluss Namsen, der Lachsreichste in Norwegen, neidisch blicken wir unaufhörlich auf ihn, zwei solche Prachtexemplare angeln wäre nicht verkehrt, unternehmen wieder einen Versuch, ohne Ergebnis.

Weiter nördlich passieren wir das Tor nach Nordnorwegen, es markiert die Grenze zwischen den Provinzen Nord-Trondelag und Nordland.

Später vorbei am See Majavatn gelangen wir an das Ziel des Tages, den Lachsfossen, am Vefsna. Am Rand des tosenden Falls wurde eine 200 m lange Lachsleiter angelegt. Wir staunen und können es nicht glauben, dass die Fische diese überwinden können, aber egal, wir sind ja keine Lachse.

Bleiben hier stehen, eine schöne Aussicht bietet das Schauspiel allemal. Volkmar hat wieder einmal Zeit zum Laufen, er ist zufrieden mit dem Tag.

18.06.2022 Mosjaen

Heute gibt es nicht viel zu berichten, die Ausflüge ins Gletschergebiet Svartisen NP auf dem Weg waren für uns nicht geeignet.

So besuchen wir nur den Ort Mosjaen immer noch am Vefsnefjords, welchen wir die ganze Zeit entlang gefahren sind. Finden hier an der Sjogata das längste zusammenhängende Holzhausviertel Norwegens aus dem 18. und 19. Jhd., bestehend aus Lager-, Wohn- und Fischerhäusern.

Anschließend kommen wir am Ranafjord vorbei und stehen für den Abend am Fluss Ranaelva. Brauchen hier keine Angelversuche starten, das Wasser ist zu reisend. Es war kein besonders aufregender Tag, doch dafür bleibt uns wenigsten der Blick auf die schneebedeckten Berge des NP

19.06.2022 Polarkreis, Saltstraumen, Fähre Bodo – Lofoten

Auch wenn wir den 2. größten Gletscher Norwegens den Svartisen NP nicht besuchen konnten, ziehen wir dennoch ohne schlechtes Gewissen von dannen, es geht nicht alles.

Kurze Zeit später sind wir auch schon am nördlichen Polarkreis, die Sonne geht nicht mehr unter. Das Polarkreiszentrum ist von der Straße nicht zu übersehen.

Danach durch das Hochtal des NP Saltfjellen mit dem Fluss Luselva, der Pass befindet sich auf 692 m, es liegt noch Schnee und ist eine Nuance kühler. Die Gegend ist sehr dünn besiedelt.

Endlich biegen wir auf die Straße nach Westen ab, nähern uns langsam nun wieder der Küste . Wollen die Meerenge Saltstraumen am Saltfjord sehen, ein erstaunliches Naturphänomen an der norwegischen Küste und die stärkste Gezeitenströmung der Welt. Das Wasser muss sich bei Ebbe und Flut durch eine 150 m breite Meerenge durchpressen, welches ungewöhnliche Strudel erzeugt. Bis zu 400millionen m3 Wasser fließen hier bei Tiden Hub und Senkung hindurch mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten- sichtbar sind je nach Mondphase usw. Strudel von bis zu 10 Metern Durchmesser!

Es ist schon beeindruckend, erwartet hatten wir aber etwas mehr.

Außerdem haben wir wieder keinen Fisch abbekommen, welche in Massen mit dem Wasser kommen.

Jetzt sind wir schon auf der Fähre von Bodo nach Moskenes über den Vestfjord, zu den Lofoten.

Sind gegen 22:00 Uhr ankommen, wollten eigentlich morgen früh erst übersetzen, sind aber froh, jetzt schon einen freien Platz ergattert zu haben.

Nach der Fähre fahren wir gleich zu einem Parkplatz für die Nacht. Erstaunlicherweise ist dieser nicht überfüllt, hatten mit Platzproblemen auf der Halbinsel gerechnet, keine Spur, vielleicht Dank der Vorsaison.

Gute Nacht.

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