♦Großbritannien 2023♦♦29.07. – 04.08.2023♦Devil’s Bridge – Birmingham♦

29.07.2023 Devil´s Bridge, Wanderung im Rheidol Valley in den Cambrian Mountains

Und ob, die Nacht war so ruhig, das ich „etwas später“ aufgewacht bin. Es ist kühl, man ist halt in den Bergen. Nach dem gestrigen ruhigerem Tag, geht es ab in die nassen Wanderschuhe und los. Die erste kleinere Wanderung führt uns zur Devil´s Bridge und dem Wasserfall der 90 m tief in den Rheidol stürzt. Von unserem Stellplatz kann man das Tosen etwas hören. Die Devil´s Bridge (3 Brücken übereinander gebaut-Pontarfynach) soll der Sage nach im 13. Jhd. vom Teufel errichtet worden sein. Tatsächlich wurde die erste Brücke im 11 Jhd. von Mönchen erschaffen. Um das Spektakel zu betrachten, müssen wir 600 Stufen hinunter und wieder hinauf. Die erste schweißtreibende Aktivität ist geschafft.

Was wir nicht wissen, dass die zweite Wanderung im Rheidol Valley entlang des Rheidol, nicht minder anstrengend ist. Bergauf, Bergab, dazu fragwürdige „Spuren“ – von Wegen kann keine Rede sein und stetig zwischen Himmel und Hölle, zum Glück geht es kurz vor der Hälfte gefälliger weiter, hier sind wir wieder auf zivilisierten Wegen und kommen zügiger voran. Im Rheidol Valley begegnen wir auch der Rheidol Railway, nostalgische Züge, die von Aberystwyth an der Küste bis zum Ort Devil´s Bridge verkehren, immer wieder sehenswert.

Nach 18,5 km etwas geschafft zurück am Mobi sind wir froh, uns für eine zweite ruhige Nacht hier auf dem Stellplatz entschieden zu haben.

Am Wegesrand standen noch Pilze, die auch gleich verarbeitet werden müssen. Heute werden wir schlafen wie die „Ratten“.

30.07.2023 Hafod, Cambrian Moauntains

Es kommt, wie vorher gesagt, schlafen wie die Ratten und sind gleich´ mal eine 3/4 h später im Leben, naja der Körper hat es vieleicht gebraucht.

Trotzdem starten wir pünktlich unsere Wanderung in Hafod. Es ist eine Wanderung die im trockenen beginnt und im strömenden Regen im weiteren Verlauf endet. Das Regencape aus dem Wandersack muss wieder ausgepackt werden. Schade, war es gestern noch ein so schöner Tag.

Kommen rund um Hafod an urigen Wanderwegen, Brücken und Wasserfällen des Afon Ystwyth Tals vorbei.

Drei Rinder stoppen kurz unseren Weg,

wir finden einen anderen und kommen doch noch bei unserem Wasserrad im Ort an.

Zum Schluss noch einen Halt bei der Kirche in Hafod.

Trotz strömendem Regen haben wir 14 km geschafft, doch ein dritter Wandertag in den Cambrian Mountains wird nicht statt finden, morgen ist weiteres Regenwetter angesagt, sehr, sehr schade. Kehren trotz einigen Möglichkeiten mehr an Wanderparkplätzen, zurück zu unserem Platz in Devil´s Bridge, da wir hier wenigstens Internet zur Verfügung haben.

31.07.2023 Dolforwyn Castle, Montgomery Castle, Powis Castle, Shrewsbury

Starten heute´mal wieder pünktlich in den Tag, müssen wir auch, da uns nicht nur das Wetter zum Weiterfahren zwingt, sondern auch unsere Batterie.

Keine Sonne, kein Strom, wir müssen fahren, fahren, fahren. Die Cambrian Mountains sehen wir unbedingt wieder, ist die Gegend viel zu schön und groß, bietet sie auch sehr viele Wandermöglichkeiten.

Also steht wieder Sihtseeing auf dem Programm, der Möglichkeiten gibt es viele. Fahren in nordöstlicher Richtung und kommen als erstes bei der Ruine Dolforwyn Castle in Abermule vorbei. Es wurde 1273-1277 am Fluss Severn gebaut und war bis 1399 von Richard II. Bewohnt.

Die zweite Ruine ist unweit in Montgomery, das Montgomery Castle. Der Bau der königlichen Burg begann am 1.10.1223, dem 16. Geburtstag von Heinrich III. Und 1227 die Siedlung Montgomery.

Haben heute morgen nicht nur die Cambrian Mountains verlassen, sondern nach Montgomery auch Wales.

Ab jetzt kreuzen wir wieder in England. Unser letzter Stopp gilt einem wirklichen Schloss, das Powis Castle bei Welshpool. Auf einem Felsen über Terassengärten ragt sie mit ihren Zinnen und roten Mauern empor. Ihre Ursprünge reichen bis in das 13. Jhd. Zurück und wurde von Baron Herbert Clive 1587 umgebaut, er brachte viele Schätze aus Indien mit.

Nun stehen wir vor den Toren Shrewsbury´s und schauen morgen ‚ mal vorbei.

Am SP müssen wir heute unsere Batterie noch etwas laden und schließen dehalb unseren Stromgenerator noch an.

01.08.2023 Shrewsbury Stadtbesichtigung, Pitchford Hall, Church Stretton

Die Batterien sind aufgeladen, das gewohnte Leben im Womo geht weiter, Toilette, Wasser und Strom ist gesichert, die Kühlung läuft auch wieder.

Nicht ohne meinen Schirm. Shrewsbury am Severn River gelegen, ist wohl die schönste Tudorstadt (kulturelle Blüte der Tudorzeit von 1485 – 1603) GB mit seinen vielen Fachwerkhäusern, 660 denkmalgeschützte Bauten an der Zahl.

Besichtigen als erstes das Castle aus dem Jahr 1070 von Roger Demont Gomery errichtet. Das heutige Ansehen erhielt es aber im 13. Jhd.,

danach geht es zum Denkmal Charles Dawin, der am 12. Februar 1809 in dieser Stadt das Licht der Welt erblickte.

In der Old Market Hall von 1596 wurden einst Geschäfte von Tuchhändlern und Wollfarmern geschlossen.

In der Shrewsbury Abbey von 1083 halten wir inne, ehe es über die English Bridge über den Severn River zurück geht.

Da wir neugierig sind, hilft uns das Internet, so finden wir noch das Geburtshaus von Charles Darwin, Vater Robert hat es 1797 gebaut.

In der Stadt gibt es leider keinen Hinweis dazu, da es 99 Jahre von der Stadt belegt war. Ein freundlicher Mitarbeiter im Haus gewährt uns aber Einblicke in die Räume, den Geburts- , den Arbeits- und den Livingroom der Familie. 1866 verstarb die Schwester Susann als letzte Angehörige der Familie, vom gesamten Haus wurde leider nichts erhalten, anders wie in den vielen Landhäuser und Castles. Sehr Schade, aber man bemüht sich in der Zukunft, das Haus als Museum zu eröffnen – wir durften schon ´mal schauen.

Nun geht es in das Gebiet des Wendlock Edge, ein Waldgebiet südlich von Shrewsbury, aber es gibt noch einen zweiten kurzen Halt auf dem Weg – die Pitchford Hall und die Pitchford Church. Die Hall war ein Hotel, jetzt geschlossen und im Privatbesitz, die Kirche können wir aber besichtigen.

Der Tag war intensiv mit neuen Eindrücken, stehen jetzt in Church Stretton an einem Pub, die Plätze sind hier rar und besuchen diesen heute Abend.

02.08.2023 Stokesay Castle, Ludlow, Ironbridge Gorge

Hätten gern in Wenlock Edge einen Wandertag eingelegt, finden aber keine geeignete Wanderung in Koomot, macht nichts, es passt ein ander ´mal wieder.

So sind wir in südlicher Richtung nach Stokesay Castle unterwegs, welches auf dem Weg liegt. Es ist eine Ruine aus dem 13. Jhd., errichtet von dem reichen Wollhändler Laurence of Ludlow – etwas besonderes ist der Eingang mit gelben Fachwerkbau.

Gleich nebenan besichtigen wir kurz die Kirche St.John the Baptist.

Das Haupttagesziel ist aber Ludlow. Es wurde kurz nach 1087 am Fluss Teme errichtet und ist ein Inbegriff einer englischen Provinkleinstadt mit restaurierten Fachwerkbauten, hübschen georgianischen Bauten und der Burganlage von ca. 1075.

Doch richtig überzeugt hat die Stadt uns nicht, lt. Reiseführer haben wir uns vieles mehr vorgestellt.

In der Parish Church of St. Laurence sind wir etwas sprachlos, inmitten der Mauern wurde ein Cafe eingerichtet, wo hat man das schon?

Jetzt stehen wir auf einem großen Parkplatz in Ironbridge Gorge, wieder etwas nördlicher, morgen für einen Wandertag gewappnet.

03.08.2023 Wanderung um Ironbridge Gorge im Severn Valley

Es ist ein wunderschönes Tal, hier steht die erste Eisenbrücke der Welt,1777- 1779 errichtet, die den Beginn des Industriezeitalters einläutet.

Die Gegend ist 1986 zum Weltkulturerbe erklärt wurden, entlang der Severnschlucht existieren 10 Museen, alles alte Industrieanlagen unterschiedlicher Art, zu Beginn des 17. und 18. Jhd., spektakulär, beeindruckend, sensationell.

Wir schaffen 3 Museen, auf dem Weg noch die alte Kirche in Jackfield.

Haben insgesamt 19 km auf dem Tacho und sind sehr mit dem Tag zufrieden. Genießen dafür am Spätnachmittag noch die Sonne auf dem gleichen Stellplatz in Ironbridge Gorge.

04.08.2023 Birmingham, Tewkesbury

Auf Wunsch eines einzelnen Herren besuchen wir Birmingham.

Die 1 Mio Metropole ist eines der wichtigsten Wirtschaftsstandorte und die zweitgrößte Stadt des Landes. Sie war schon im 18. Jhd. ein führendes Industriezentrum, Überbleibsel sieht man heute noch an den Gas Street Basins, an den alten Kanälen, wo sich heute viele Gaststätten und Geschäfte angesiedelt haben.

Wir sehen wieder alte Boote, wie am Monmauthkanal im Brecon Beacons NP.

Die Kanäle haben ein größeres Wassernetz wie Venedig, aber im Flair stehen sie der italienischen Stadt natürlich im Schatten.

Am Bull Ring finden wir das Einkaufszentrum Selfridge, die Außenfasade ist außergewöhnlich – 15000 Aluminiumteller zieren es.

Zu guter letzt finden wir in der Library (Bibliothek) den Standort des Shakespeare Memorial Rooms, welcher ursprünglich 1882 für die erste Zentralbibliothek von Birmingham entstand, er überlebte den Umzug in das heutige Gebäude.

Es ist noch zeitig am Nachmittag, so fahren wir südlich durch Worcester (bekannt durch seine Soße) und stehen jetzt in Tewkesbury am dritten Standort, wo wir dem Severn River wieder nah sind. Es ist ein ruhiger Picknickplatz mit Sitzbänken, sehr einladend, hier fühlt man sich wohl, nach dem Trubel der Stadt.

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